Keiner will das 30. Tor werfen

VfL Sportfreunde Bad Neustadt – TSV Lohr 29:24 (15:11)

„Kondition ist Konzentration“, sagt Birgit Gerbig, die Trainerin des VfL Spfr. Bad Neustadt. Und weil auch das verstärkt Inhalt des Trainings bildet, läuft es richtig gut. Eine Woche nach dem 32:26-Erfolg in Dettelbach überzeugte der VfL Spfr. erneut mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und belohnte sich mit einem klaren Sieg. Da steckte Gerbig die „kleine Schwächephase“ zum Ende des Spiels locker weg, als dem VfL in den letzten fünf Minuten kein Tor mehr, dem TSV Lohr aber fünf gelangen, so dass aus dem 29:19 ein 29:24 wurde. „Vielleicht wollte keine Spielerin das 30. Tor deshalb erzielen, weil die Schützin etwas ausgeben muss“, sagte Gerbig schmunzelnd und gab Einblick in ein fest geschriebenes Ritual.

„Spiele gegen Lohr haben seit jeher Derbycharakter und waren immer eine enge Kiste“, so Birgit Gerbig. Nach ausgeglichenem Beginn (4:4) setzte sich der VfL auf 10:5 ab. Gerbig lobte die Angriffslust ihres Teams, das auch dorthin geht, wo's weht tut. Die Folge: Zwölf Siebenmeter, wobei allein die herausragende 15-fache Torschützin Tina Schrameyer alle ihre zehn ausgeführten Strafwürfe verwandelte. „Wir haben gut gespielt“, so die Trainerin. Und gab, nach einer 15:11-Pausenführung, die Marschroute „Vier-Tore-Vorsprung halten“ mit in den zweiten Durchgang.

Das tat der weiterhin konzentriert und konsequent agierende Hausherr mit Nachdruck. Im Gegenteil: Er zog gegen den TSV, dem sieben Siebenmeter zugesprochen wurden, schnell auf 18:11 davon. In der 47. Minute war mit 28:17 der größte Vorsprung erreicht. Gerbig freute sich am Ende über sieben Torschützinnen. Torhüterin Franziska Reiser hielt einen Siebenmeter. Und nach 45 Minuten feierte die B-Juniorin Svenja Link ihre Premiere in der Frauenmannschaft. Die Torhüterin führte sich mit einer Glanzparade gleich prima ein.

Tore für Bad Neustadt: Tina Schrameyer 15/10, Anne Wolf 4, Luisa Braun 3, Julia Kessler 2, Selina Ress 2, Andrea Ziegler 2, Carolin Vogt 1/1.