Quelle: Rhön und Saalepost (04.12.2018)

Protest eingelegt

TV Marktsteft – VfL Sportfreunde Bad Neustadt 30:29 (15:14)

 

„Wir haben Protest eingelegt“, sagte VfL-Trainerin Birgit Gerbig nach diesem nervenaufreibenden Spitzenspiel und der Niederlage in letzter Sekunde. Sie ergänzte aber im gleichen Atemzug, dass „wir wenig Hoffnung haben. Es war eine Tatsachenentscheidung.“ Der Stein des Anstoßes: Beim Stand von 29:29 waren noch 22 Sekunden zu spielen. Der VfL beging ein Foul. Den Freiwurf führte der Tabellenführer schnell aus und traf in letzter Sekunde zum 30:29. „Der Ball war nicht freigegeben und die Schützin und eine ihrer Mitspielerinnen standen bei der Ausführung innerhalb der Neunmeter-Linie. Und das ist nicht erlaubt“, ärgerte sich Gerbig.

Schwer wie immer in Marktsteft

„Schwer wie immer in Marktsteft“, beschrieb Birgit Gerbig die äußeren Bedingungen – auch, was das einheimische Publikum betrifft. Davon habe sich der Schiedsrichter beeinflussen lassen. Die Partie verlief von Beginn an spannend, ausgeglichen und war sehr umkämpft. „Ein Wechselbad der Gefühle.“ Der Gast bewies Moral, weil er die meiste Zeit in Rückstand lag, sich aber immer wieder herankämpfte und ausglich. Aus einem 1:3 und 6:9 wurde ein 10:10 und zur Pause ein knapper 14:15-Rückstand, der für den zweiten Abschnitt noch alle Chancen offen hielt.

Die erste Führung

Beim 16:15 gelang Bad Neustadt die erste Führung, beim 17:16 die zweite. In dieser Phase wurde durch einen unnötigen Ballverlust, der mit dem postwendenden Ausgleich bestraft wurde, verpasst, den Vorsprung auf zwei Treffer auszubauen. Nach einem 17:20-Rückstand glückte dem VfL beim 22:22 wieder der Ausgleich. Danach konnte kein Team mehr als ein Tor vorlegen – bis zum unglücklichen Ende für den VfL. In den letzten 15 Minuten verließ bei jedem Angriff von Marktsteft die Torhüterin das Parkett und eine siebte Feldspielerin kam rein. Dass das auch ins Auge gehen kann, bewies der VfL, als der Ball abgefangen wurde und Ramona Gerhardt aus weiter Entfernung den Ball ins verlassene Tor warf. Das wäre ihr fast ein zweites Mal geglückt, aber da rettete der Pfosten für Marktsteft. Gerbigs Resümee: „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber Hut ab vor meiner Mannschaft, wie sie in diesem Hexenkessel die Ruhe bewahrt hat.“

 

Tore für Bad Neustadt: Tina Schrameyer 11, Ramona Gerhardt 8/1, Luisa Braun 4, Julia Kessler 3, Emma Ehrenberg 2, Andrea Ziegler 1.